unkonventionell, experimentell, fragmentarisch.
Während Großkanzleien Legal Tech spezialisierte Nachwuchsjuristen händeringend suchen, fehlt es an einer etablierten Ausbildung in diesem Bereich.
Hogan Lovells, Baker & McKenzie, Freshfields Bruckhaus Deringer: Die Liste der Großkanzleien, die mit Hackathons technikaffine Nachwuchsjuristen auf sich aufmerksam machen möchten, ist lang – und exklusiv. Dass die Big Player zu unkonventionellen, öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen greifen, unterstreicht, wie groß die Nachfrage nach und wie gering das Angebot an geeignetem Nachwuchs ist.
Das Dilemma: Das juristische Studium bringt juristische Generalisten hervor, im Kolloquium der Universitäten hat das Thema Legal Tech jedoch noch keinen Einzug gehalten. Während der Rechtdienstleistungssektor und Softwarehäuser händeringend nach affinen Absolventen suchen, bleibt eine planmäßige Aus- und Weiterbildung von Jurastudenten im Legal-Tech-Bereich noch aus. Stattdessen müssen und können technikbegeisterte Digital Natives die Lücke besetzen. Erst langsam bieten Universitäten Legal-Tech-Programme und Lehrstühle an, um den juristischen Nachwuchs an das Thema heranführen zu können und ein akademisches Fundament für die Weiterentwicklung von Legal-Tech-Lösungen zu schaffen.
Bis dahin gehört – überspitzt formuliert – der Legal-Tech-Bereich den Cowboys, Glücksrittern, Selbstvermarktern, Computern-Nerds und Early Adaptern, über die man später sagen wird “warum bin ich nicht darauf gekommen?”.
Der Autor, Tim Platner, ist Geschäftsführer der Legal Data Technology GmbH